≠igfem – in Innsbruck am 21.11.2025 – Frauen im Literaturbetrieb, Schreibwerkstatt und Lesung

In Zusammenarbeit mit aep organisiert die ≠igfem feministische Workshops und eine feministische Lesung in Innsbruck.

Termin: 21.11.2025
Ort: AEP – Arbeitskreis Emanzipation und Partnerschaft
Schöpfstraße 19, 6020 Innsbruck

15.00 Uhr: Sichtbarkeit von Autorinnen in der österreichischen Printpresse
Dass Frauen im Literaturbetrieb immer noch benachteiligt werden, gilt  als Gemeinplatz. Gleichzeitig wird mittlerweile immer häufiger betont, dass Frauen inzwischen zunehmend den Ton angeben würden. Solchen gefühlten Wahrheiten müssen empirische Daten entgegengesetzt werden.

Anhand des Materials des Innsbrucker Zeitungsarchivs (IZA) hat Mag.a Dr.in Veronika Schuchter eine quantitative und qualitative Untersuchung der Literaturberichterstattung der österreichischen Printpresse zur Sichtbarkeit von Autorinnen durchgeführt. Welchen Raum bekommen Autor*innen in der Literaturberichterstattung? Und wie wird über sie gesprochen?

Die quantitative Analyse fokussiert auf das Beispieljahr 2022 und untersucht die Repräsentation von Autorinnen in der Literaturberichterstattung von 10 österreichischen regionalen und überregionalen Zeitungen. Untersucht wurde, wie über Autorinnen gesprochen wird, welche Rubriken und Textgattungen dominieren und inwiefern soziale, formale und ästhetische Kriterien anders gewichtet wurden als in der Berichterstattung zu männlichen Autoren.

16.15 – 18.30 Uhr: Schreibwerkstatt Intuitives Schreiben
Was bedeutet feministisches Schreiben? Und gibt es spezifisch weibliche Formen zu schreiben? Wie können wir bei all der Vielfalt und Verschiedenheiten von Gedanken über Geschlecht und Gesellschaft unseren unmittelbaren Ausdruck finden, in einer Sprache, die meint, was wir fühlen, denken oder aussprechen wollen?

Mit theaterpädagogischen Übungen zu Genderrollen und -vorstellungen, wie eine Frau auszusehen, wie ein Mann zu gehen, wie ein Mensch zu denken hat, brechen wir auf. Wir durchbrechen spielerisch Erwartungen und Bilder. Inspiriert von einigen Reflektionen machen wir uns auf eine Sprach- und Wortreise, die erforscht, wie man fiktiv, poetisch oder philosophisch Gedanken zu Papier bringen kann – im Bewusstsein, wie patriarchal auch unsere Sprachbilder geprägt sind und wie Schreiben inklusiver gelingt.

Workshopleiterinnen: Sarah Milena Rendel und Verena Maria Wagner. Die Teilnahme ist kostenlos, bitte um freiwillige Spende für den Verein Soliarts.

19.30 Uhr: Poesie & Performance
≠igfem Lesung mit den Autorinnen:

Gerlinde Hacker
Sarah Milena Rendel
Siljarosa Schletterer
Verena Maria Wagner

Für Schreibworkshop bitte Anmeldung unter – support@igfem.at

Hier geht’s zu den Biografien der Autorinnen:

Gerlinde Hacker ist Autorin, Literaturaktivistin und Projektgestalterin mit Sitz in Wien. Als Gründerin und Präsidentin der ≠igfem – Interessensgemeinschaft feministischer Autorinnen – arbeitet sie seit Jahrzehnten an der Schnittstelle von Sprache, Gesellschaft und politischer Vision. Ihre literarische Praxis ist untrennbar mit ihrem gesellschaftspolitischen Engagement verwoben: In Schreiblaboren, Lesungen, Performances und Theoriegruppen schafft sie Räume für feministische Stimmen und widerständige Gedanken.

Mit Projekten wie Equal Pay, Equal Show, Equal Pension bringt sie Fragen der Gerechtigkeit in konkrete künstlerisch-politische Formate. Ihre Texte und Konzeptionen wurden u. a. bei Ö1, Radio Helsinki, auf der Frankfurter Buchmesse, beim Schamrock-Festival in München und im Schauspielhaus Wien präsentiert. In ihren Performances und Anthologien, etwa störfeuer oder WeissNet, wird Literatur zur Intervention im öffentlichen Raum – sinnlich, mehrstimmig, unbequem. Hacker begreift das Schreiben als Form des Handelns, das Sichtbarmachen als politische Praxis. Mit ihrer Arbeit formt sie feministische Gegenwart und entwirft literarische Zukunft. www.gerlindehacker.com www.igfem.at

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siljarosa schletterer (*1991) lebt und arbeitet in tirol und vorarlberg, ist autorin, lyrikerin, lyrikvermittlerin, lyrikaktivistin und schreibcoach. (gegenwarts-) lyrik und das zusammenspiel von musik und sprache steht seit ihrem studium im zentrum ihres schaffens. sie organisiert das /internationale lyrikfestival w:orte mit.

siljarosa schletterer setzt sich zudem als vorstandsmitglied der ig autorinnen autoren österreichs und der ig autorinnen autoren tirols für die belange der künstler_innen in österreich ein. siljarosa schletterer ist es ein anliegen lyrik einem breiteren publikum zugänglich zu machen. ihr debüt azur ton nähe – flussdiktate erschien im frühjahr 2022 bei limbus lyrik. zuletzt (2025) ist ebenda der lyrikband /entschämungen. körperkantate/ erschienen.
Foto: ©Dino Bossnini – www.siljarosaschletterer.com

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Sarah Milena Rendel ist freischaffende Theater- und Filmemacherin. Sie ist die künstlerische Leitung des Kunst- und Kulturvereins Soliarts, mit dem sie unter anderem Gastspiele im Brux /Freies Theater, theater praesent, die Bäckerei, BogenTheater, Theater tiefrot in Köln als auch in Wien im Ateliertheater. Sie schloss das Studium der Erziehungswissenschaft mit Schwerpunkt auf kritische Geschlechterforschung 2017 und eine Ausbildung zur Theaterpädagogin 2019 ab. Sie ist tätig in Regie, Text und Produktionsleitung und arbeitet neben theaterpädagogischen Projekten, Theaterstücken und Performances auch filmisch zu gesellschaftspolitischen Themen. Sie war mit einem Text vertreten beim STEUDLTENN Festival 2020 und war 2021 und 2023 als Autorin Teil des Dramatikerfestivals. Die Produktion “BRENNEN”, bei der sie als Dramatikerin mitwirkte, war zum Kölner Theaterpreis 2023 nominiert.
Foto: ©Franz Oss – www.sarah-milena-rendel.org

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Mag.a Verena Maria Wagner ist Autorin, Bloggerin und Journalistin für Gesellschaftsthemen, Ernährung und Nachhaltigkeit. Umweltschutz und Feminismus liegen ihr besonders am Herzen. Für ihre Reportagen fotografiert sie am liebsten selbst mit ihrer Spiegelreflexkamera.

Mit ihren drei Kindern konnte sie ihre Kreativität im Anschluss an ihr Komparatistik- und Ethnologiestudium und die Berufsjahre als Redakteurin von Food- und Reisemagazinen kreativ ausleben: Ihre Erfahrungen aus bald zwei Jahrzehnten intensiver Familienzeit sind für sie wie eine reich gefüllte Schatzkiste, aus der sie Ideen für Sach- und Kinderbücher sowie ihren nachhaltigen Familienblog mamirocks.com schöpft. Dabei geht es nicht nur um Persönlichkeitsentwicklung und Familienleben sondern um die (Un-)vereinbarkeit von Kind und Karriere, Aufbegehren als Schriftstellerin, gesellschaftliche Reduktion auf die Mutterrolle und die Möglichkeiten aus Care-Arbeit und Leistungsgesellschaft auszubrechen. Die Autorin engagiert sich in der Interessengemeinschaft Feministische Autorinnen.

Aktuell läuft ihre Social-Media-Kampagne #Onemore mit Soliarts zur Aufklärung und Sensiblisierung gegen sexualisierte und genderbasierte Gewalt.
Für ihr Subkultur-Langgedicht „Bögen bauen Brücken schlagen Wellen“ erhielt sie 2025 den 1. Preis der Bogengazette, ein Innsbrucker Schreibwettbewerb.

Verena Maria Wagner lebt seit 2008 in Tirol und kommt aus Bayern.
www.mamirocks.comhttps://www.instagram.com/mamirockt/