Aktuelles

Die IG feministische Autorinnen ≠igfem fordert eine feministische Agenda in Literatur, Politik und Öffentlichkeit! Wir verstehen uns als Labor sowie Interessensgemeinschaft von und für feministische und gesellschaftskritische Autorinnen. Und öffnen – virtuelle – Räume, damit Literatur, damit Kunst entstehen kann.

Dynamische, aktionistische Lesung

8. März: Dynamische, aktionistische Lesung von ≠igfem Autorinnen in der Hauptbücherei Wien, 14-16 Uhr, an verschiedenen Plätzen. Ab 18 Uhr sehen wir uns gemeinsam den Film “Die Dohnal” an und diskutieren und feiern gemeinsam.

Hör:Spiele

In diesem Workshop sollen die Basics der Hörspielproduktion erarbeitet werden. Mithilfe von Soundbibliotheken und der niederschwelligen Software Soundtrap können die Teilnehmerinnen ganz einfach ein Kurzhörspiel zu einem eigenen Text produzieren.  Im Zentrum steht nicht das perfekte Hörspiel, sondern eine lustvolle Annäherung von Text und Ton.

Termin: Samstag, 16. März 2024, von 14:00 bis 17:00 Uhr
Mehr Infos und Anmeldung: Hör:Spiele

Podcast in der ≠igfem

Wir starten am 9. Februar um 15 Uhr on- und offline in der ≠igfem

Terminaviso

Ab Februar starten die Schreiblabore, Theoriegruppen, Lesekreis, MeToo und Info Netz Gruppen.
Und viele andere mehr: https://form.jotform.co/231903153328350

Start der feministischen Workshopreihe

8. März Dynamische Lesung in der Hauptbücherei Wien
≠igfem-Lesung am 14. Juni im Wiener Rathaus

Start de EU Projektes EPESEP _ https://www.igfem.at/equal-pay-equal-show-equal-gender/

7. September ≠igfem Lesung mit Marlene Streeruwitz im Retzhof, Steiermark

Online Workshop am 16.1.

Aufgrund des regen Interesses wird es demnächst weitere Workshops zum Thema geben. Newsletter und/oder andere Aktivitäten sind hier anmeldbar: https://form.jotform.co/231903153328350
 
Online Workshop – Dienstag den 16.1.2024
Tipps, Tricks, Austausch und Infos zu Stipendien, Residences, Mobilitätsprojekten, Arbeitsgeräten und sonstigen Projekt-Anträgen im Literaturbereich.

Kostenlos um 11.30 Uhr am Dienstag den 16.1.2024, Anmeldung: support@igfem.at

WeissNet – ausgewählte Autorinnen und Texte stehen fest!

Wir freuen uns, dass die Prämie auf € 300 erhöht werden konnte! Anfang 2024 wird das neue WeissNet 2.3. im Buchhandel erhältlich sein! Und Terminaviso für 17. Juni 2024 im Rathaus Wien, werden die neuen igfem Bücher vorgestellt! Schöne Tage und alles Gute! die igfemlerinnen!

igfem Folder Download

Hier unser neuer Folder:

igfem-Folder.pdf

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We are searching for partners for AI project „FLAID“

Currently we are searching for Project partner Organisations in EU contries and some non-EU participating Countries. : The Project “FLAID” aims to enhance representation and equity in AI, focusing on gender and cultural diversity. It addresses biases and disparities in AI systems, particularly affecting literary fields. More Information & Contact:  https://igfem.at/eu-projekte/#flaid

Feministische Workshopreihe 2024

Mais oui, Simone! – online

Zelebrieren wir „Das andere Geschlecht“ von Simone de Beauvoir – vor 75 Jahren erschienen – das Standardwerk modernen Feminismus.

1 x Monat online Treffen, um Kapitel für Kapitel „Das andere Geschlecht“ zu diskutieren

  • was bleibt übrig
  • was muss übrig bleiben
  • was wollen wir nicht vergessen
  • was wollen wir uns vergewissern
  • wozu inspiriert uns Simone – und wir schreiben Texte
  • die werde in einer öffentlichen Lesung vorgetragen
  • und wer immer will, kann bei der „Best Simone Turban look alike“ Perfomance auftreten

Voraussetzung: 1 Exemplar von „Das andere Geschlecht“.

Workshopleiterin: Ba Ossege. Mehr Infos und Anmeldung: Mais oui, Simone!


Hör:Spiele

In diesem Workshop sollen die Basics der Hörspielproduktion erarbeitet werden. Mithilfe von Soundbibliotheken und der niederschwelligen Software Soundtrap können die Teilnehmerinnen ganz einfach ein Kurzhörspiel zu einem eigenen Text produzieren.  Im Zentrum steht nicht das perfekte Hörspiel, sondern eine lustvolle Annäherung von Text und Ton.

Termin: Samstag, 16. März 2024, von 14:00 bis 17:00 Uhr
Ort: Gemeinschaftsraum Gretl (Einsiedlerplatz 7, 1050 Wien)
Kosten: 25 bis 30 € pro Teilnehmerin, je nach Möglichkeit.
Maximale Teilnehmerinnenanzahl: 12 Personen

Workshopleiterin: Johanna Schmidt, geboren 1993 in Oberösterreich, Studium für Lehramt und Germanistik in Graz, lebt als Schriftstellerin und Lehrerin in Wien.

Mehr Infos und Anmeldung hier


Das Blubberschreiben wird zum „Brodelschreiben“

Blubberschreiben ist eine Art des freien, intuitiven Schreibens, das Focusing Anleitungen mit Journaling Methoden verbindet. Focusing ist eine körper-erfahrungsbasierte Selbstreflexion, bei der wir im Dialog sind mit unseren inneren Anteilen. Beim Schreiben erkundet jede Person für sich das, was innerlich blubbert, als wilde Bläschen tanzt oder brodelt und kocht.

„Bei dieser Workshopreihe in Kooperation mit der ≠igfem interessiert mich vor allem das Brodeln der Geysire und Vulkane, das Kochen von Wasser und Lava in Analogie zum Kochen und Übergehen vor Wut und Ärger. Diese Gefühle werden uns Frauen, FLINTA und weiblich gelesenen Personen oft implizit oder explizit untersagt und verboten. FEMALE RAGE, wie klingt das für dich? Wo spürst du die Wut in deinem Körper? Wie riecht sie und wie ist die Textur? Wie kann sie dich unterstützen und wie kannst du sie für dich erleben, nutzen?“

Du bist eingeladen, das Thema für dich unter feinfühliger Leitung von Claudia Andersag zu erkunden. Es gibt Möglichkeiten für Austausch, es muss aber nichts geteilt werden.

Es sind keine Vorkenntnisse notwendig. Maximal 10 Teilnehmende.
Samstag vormittags von 10.00 bis 12.00 Uhr, online
3. Februar 2024, 13. April 2024, 8. Juni 2024
Kosten: € 20 – 40, je nach Möglichkeit

Foto Credit: Lisa Resatz

Leiterin: Claudia Andersag
Für ihre persönliche Form des heilsamen Schreibens (Blubberschreiben) verbindet Journal Writing Coach Claudia Andersag Elemente des Focusings mit Methoden aus dem Expressive und Creative Writing, dem Journaling und der Poesietherapie und hält Schreibworkshops, zuletzt im Zuge des Projekts und Ausstellung „Wie Wir Trauern“. Ihre eigenen Texte schreibt die Autorin auf Deutsch, Englisch, Spanisch und im Lustenauer Dialekt. Andersagt slamt, gibt Lesungen und spielt Playback Theater in Vorarlberg und Wien. Was all ihre Projekte miteinander verbindet, sind die Wertschätzung individueller Wachstumsprozesse und die Forderung nach Gleichberechtigung aller Menschen.

Anmeldung unter Email: support@igfem.at oder https://form.jotform.com/digitalfeministisch/brodelschreiben


Frauen schreiben am Meer

Mareda ist ein istrischer Küstenort auf halber Strecke zwischen Umag und Novigrad. Sieben Kilometer unverbaute Küste laden zum Baden, Lustwandeln und Schreiben ein. Ein Rückzugsort zum Kräftesammeln für alle Frauen, die den literarischen Aufbruch wagen wollen. Feministische Literaturerfahrungen der besonderen Art erwarten dich. Sei dabei!

Die An- und Abreise erfolgen über den Demmerkogel in der Südsteiermark. Inklusive: Eine gemeinsame öffentliche Lesung; Fahrt zum Meer; strukturiertes Schreiben und Lesen an allen Projekttagen. Ausflüge nach Novigrad und Piran.

Zeit: 30.8.2024 bis 8.9.2024

Preis: 880€ excl. Verpflegung; um Ermäßigung kann angefragt werden; Überzahlung erwünscht: Anzahlung zur Platzreservierung:  250€ bis 1. April 2024
Beschränkte Teilnehmerinnenzahl!!

Leiterin: Eva Surma ist Autorin, Sprachtrainerin und Mitgründerin des Vereins Freiraum und der Frauenberatungsstelle in Leibnitz. http://www.evasurma.eu/


Chorisches Schreiben – Ein Experiment

In einem gemeinsamen Raum werden wir gemeinsam einen Sprechchor bilden und gleichzeitig dem Klang der einfachen Wortkette „Ich – Du – Er – Sie – Es – Wir – Ihr – Sie“ folgen. Im ersten Teil des Workshops wird es eine vordefinierte Reihenfolge geben, wer was wann und wie oft spricht. Ähnlich dem Chorleiter wird die Workshopleiterin Anweisungen erteilen. Nach einigen Sequenzen und Reflexionen bildet die Gruppe gemeinsam eine neue Reihenfolge und Intensität des Klangs. Dabei lauschen und reflektieren wir immer wieder, welche Assoziationen durch das Klingen und Sprechen der Wörter in uns wachgerufen werden. Im Anschluss an den Workshop schreibt jede Teilnehmerin für sich einen dadurch inspirierten Text.

Zum Abschluss werden wir uns die Texte vorlesen und nochmal ein Resümee über die Wirkung des Chors auf unsere Wahrnehmung ziehen. Was hat sich in unserem Schreiben dadurch verändert, welche Emotionen waren in der Gruppe spürbar und haben belastet oder bereichert, wie haben wir uns und unsere Stimme selbst im Chor wahrgenommen. Wie spiegelt das unsere Lebensrealität wider und worin unterscheidet es sich. Zusätzlich gibt es Feedback zum Text.

Ort: Die Gretl, 1050 Wien, Einsiedlerplatz 7
Datum: 3.5.2024
Zeit 18:30 bis 21:30

Kosten: 15 bis 20€ pro Teilnehmender, je nach Möglichkeit.

Zur Person: Judith Haunold ist eine literarisch, musikalisch und handwerklich engagierte Künstlerin aus Niederösterreich, hat vier erwachsene Kinder, Ausbildung zur Mentaltrainerin und diverse Seminare zu Storytelling und Persönlichkeit absolviert. Sie war jahrelang in der Erwachsenenbildung tätig und seit Zuerkennung der Großelterneigenschaft fokussiert sie ihr Engagement verstärkt mit schauspielerischen Elementen in der Arbeit mit Kindern und Kleinkindern. Sie hat auch schon erfolgreich an verschiedenen Literaturwettbewerben teilgenommen (mit Prämierungen bei der IGFEM und Alberndorf) und ihre Texte sind in einigen Anthologien vertreten.

Anmeldung unter support@igfem.at oder https://form.jotform.com/digitalfeministisch/chorisches-schreiben


Bots, Cats & Nudes: (kollektives) Schreiben im digitalen Raum

In diesem Workshop beschäftigen wir uns mit dem Internet als Schreibtisch, Ort des Schreibens, digitalen Formen der Literatur und dem kollektiven Schreiben. Verschiedene Räume im Internet – seien es soziale Medien, Newsletter, Weblogs – können sich von Autorinnen angeeignet werden, um diese unkompliziert als eigenen Schreibraum zu verwenden. Ein Teil des Workshops wird in einer gemeinsamen Cloud stattfinden. Wir nehmen die Entstehung von Text im Internet als Prozess wahr, mit keinem fixierten Ziel. Auch der Workshop legt den Schwerpunkt auf prozessorientiertes Schreiben, auf ein Spielen mit und im Text.

Das erwartet die Teilnehmerinnen

  • Texte kennenlernen, in denen das Internet eine Rolle spielt und/oder die im Internet entstanden sind
  • verschiedene digitale Formate kennenlernen und ausprobieren
  • Publikationsmöglichkeiten im Internet kennenlernen
  • verschiedene Schreibspiele des kollektiven Schreibens ausprobieren
  • verschiedene Zugänge zum kollektiven Schreiben kennenlernen

Dieser Workshop ist geeignet für alle die mehr über das Schreiben im Internet und kollektive Schreibprozesse lernen wollen (kein Vorwissen nötig)

Aufbau:
3 Tage, 12 Stunden

  • Tag 1: 4 Stunden
  • Tag 2: 4 Stunden
  • Tag 3: 4 Stunden

Was wird von uns zur Verfügung gestellt (über den Kurs hinaus)

  • Literaturliste (mit Links und Buchtipps)
  • Textauszüge (in Deutsch/in Englisch) mit Beispielen digitaler Literatur
  • Cloud-Dokument (für die Teilnehmerinnen zum Ausprobieren des kollektiven Schreibens)
  • Zugang zur Telegram-Gruppe für ehemalige Teilnehmerinnen von JuliannaKursen zum Austausch über den Kurs hinaus, für die Personen, die möchten
  • Einzelkritik zu Texten, max 4 Seiten (wenn gewünscht)

Workshopleiterinnen: Julia Knaß & Anna Neuwirth:
Die Autorinnen Julia Knaß und Anna Neuwirth leben und schreiben im Internet und in Österreich. Knaß‘ & Neuwirths Schreiben zeichnet sich durch ein Vermischen von Traum und Wirklichkeit aus, ein Experimentieren mit neuen Formen und Nudes. »Ich kann meine Texte danach ordnen, wegen wem ich grad geweint und/oder mit wem ich grad gefickt habe«, schreiben sie in einer gemeinsamen Arbeit und sagen, dass sie gerne ineinander Verschmelzen, im Schreiben und im Leben. Thematisch geht es bei ihnen um queerfeministische und kollektive Schreibweisen, female gaze, das Internet, Gespenster, Quallen und den Literaturbetrieb. Anna Neuwirth (1986 in Wien) lebt und arbeitet in Niederösterreich. Sie ist Redaktionsmitglied der Literaturzeitschrift mischen. Veröffentlichungen von ihr erschienen bisher in Literaturzeitschriften. 2021 ist ihr Band »Ist das 1 Literatur« gemeinsam mit Julia Knaß im Sukultur Verlag Berlin erschienen.
Julia Knaß (*1988 in Graz) lebt und arbeitet in der Steier-mark. Sie ist Redaktionsmitglied bei der Litraturzeitschrift mischen. Gemeinsam mit Klaus Stoertebeker organisiert sie die Lesereihe »zusammen lesen« in Graz. Bei Sukultur sind von ihr die Bände »Ist das 1 Literatur« gemeinsam mit Anna Neuwirth (2021) sowie »Doombot: Ein Pferd verdurstet im Erdbeerland« gemeinsam mit Thomas Hainscho (2022) erschienen.

Anmeldung unter support@igfem.at

EQUAL PAY – EQUAL SHOW – EQUAL GENDER

We are proud to announce that our EU cooperation project has been approved and we are startingtarting at 1.1.2024!

„Equal Pay, Equal Show, Equal Pension“ aims to raise public awareness of misogynistic/sexist structures in the literary world and to propose measures to improve the social and economic position, reception and standing of female authors throughout the EU.

More Information about the project: https://igfem.at/eu-projekte/

Spendenabsetzbarkeit wird auf gesamten gemeinnützigen Bereich ausgeweitet und vereinfacht (hoffentlich)

Jeder Verein und jede Körperschaft hat mit 1. Jänner 2024 die Möglichkeit, vom Finanzamt einen Spendenabzugsbescheid zu bekommen um auf die Liste der spendenbegünstigten Einrichtungen aufgenommen zu werden, wenn sie Formalkriterien der Gemeinnützigkeit erfüllt. Somit können Spenden an diesen Verein bzw. Körperschaft von der Steuer abgezogen werden. Neben der Ausweitung der Spendenabsetzbarkeit wurden mit dem Gemeinnützigkeitsreformgesetz auch Maßnahmen zur Vereinfachung und Entbürokratisierung gesetzt.

https://www.bmkoes.gv.at/Themen/Aktuell/Reform-Spendenabsetzbarkeit.html

Das Minimum ist nicht genug. Wir fordern den Rücktritt der Frauenministerin Dr. Susanne Raab, die Frauen nicht ernsthaft vertreten will!

Frauenministerin Raab muss endlich Rückgrat zeigen und ihrer Position gerecht werden!

Wir haben ein Problem. Das Problem ist nicht neu und es ist auch nicht kompliziert zu verstehen. Es heißt Patriarchat und gerade Frauenministerin Raab sollte sich dieses Problems bewusst sein, es erkennen, wenn es offen vor ihr liegt, und entschieden dagegen ankämpfen. Schließlich ist das ihr Job als Frauenministerin. Leider vermissen wir von der Ministerin schmerzlich Rückgrat, Anteilnahme und wirksames Handeln.

Wir als ≠igfem haben anlässlich des Equal Pension Day im August einen Brief an Ministerin Raab geschrieben, in dem wir die Pensionspolitik anprangern und auf die noch immer eklatanten Unterschiede in den Verdiensten und der Pensionsversorgung von Frauen hinweisen. Als Antwort haben wir rund zwei Monate später ein Mail erhalten, in dem uns lediglich bereits bekannte Fakten mitgeteilt wurden: “Der überwiegende Teil der Pensionslücke ist durch die niedrigeren Erwerbseinkommen verursacht. Die kürzere Versicherungsdauer der Frauen hat den zweitgrößten Einfluss.” Mit dem Equal Pay Day haben wir am 31. Oktober auch gerade den Punkt im Jahr erreicht, an dem Männer schon jenes Einkommen erreicht haben, für das Frauen noch bis Ende des Jahres arbeiten.

Das sind doch alles keine neuen Informationen! Genau diese Punkte haben wir in unserem Brief ja kritisiert. Wir freuen uns, dass jetzt auch das Ministerium von Ministerin Raab die Problemstellung erkannt hat. Eine weitere Analyse des Status quo hat es nicht gebraucht, zielorientierte Maßnahmen allerdings schon. Die wurden von Ministerin Raab gesetzt, indem Broschüren und Folder für unterschiedliche Altersgruppen, Informationsvideos sowie Informationspostkarten produziert wurden. So wurde die Verantwortung einmal mehr auf die einzelnen Frauen abgewälzt und die Ministerin hat sich aus der strukturellen Verantwortung gezogen. Auch zum Equal Pay Day vermissten wir schmerzlich raumgreifende Aktionen.

Wir können nicht sagen, dass uns das überrascht. Die #Burgergate Aussagen von Bundeskanzler Nehammer waren hochgradig frauenfeindlich und klassistisch. Dass Ministerin Raab Kanzler Nehammer in dieser Sache auch noch in Schutz genommen hat, anstatt lautstark zu protestieren, grenzt an Hohn. Aber es reißt ja nicht ab: Die fehlende Stellungnahme zu den Femiziden in Österreich ist nur ein weiteres Beispiel der Unzulänglichkeit von Frau Raab in Bezug auf ihre Verantwortung als Frauenministerin. Wieviele Frauen müssen noch sterben, bis eine wahre Frauenministerin, die sich Feministin nennen will, etwas unternimmt? Selbst wenn es nicht zum Äußersten kommt: Die Anzeige- und Verurteilungsraten bei Gewalt gegen Frauen sind noch immer beschämend gering. Wann steht Frau Raab endlich auf und unternimmt aktiv etwas gegen die Frauenfeindlichkeit in unserer Gesellschaft?

Aber Frauenfeindlichkeit und Gewalt gegen Frauen beginnen nicht erst bei Handgreiflichkeiten im Job oder im öffentlichen Raum, bei physischer und psychischer Gewalt in Beziehungen und in der schlimmsten Ausprägung bei Femiziden.

Die Benachteiligung von Frauen beginnt schon in der fehlenden feministischen Agenda in der Schule, um eine Sensibilisierung der Buben zu fördern und das Selbstbewusstsein der Mädchen zu stärken. Frauenfeindlichkeit steckt schon in unterschiedlichen Bekleidungsregeln für Mädchen und Buben in der Schule, sie findet sich bei unterschiedlicher Behandlung in medizinischer Betreuung, sie wirkt sich bei fehlenden Betreuungsplätzen aus, sie zeigt sich in der unfairen Verteilung der unbezahlten Care-Arbeit (Haushalt, Pflege von Familienmitgliedern, Erziehung, etc.), sie wird offensichtlich bei der Unterrepräsentation in Führungspositionen (auch in der Politik). Frauenfeindlichkeit findet sich in den von der Regierung ausgehöhlten Mütterrechten, Maßnahmen, die Frauen die Pensionen halbieren und Frauen in die Armut zwingen. Die Benachteiligung beginnt schon bei fehlenden rechtlichen Grundlagen, um den Gender Pay Gap zu schließen – wenn die Strukturen geschaffen werden, in denen Frauen gleichberechtigt agieren können, weil sie gleichberechtigt verdienen, dann sind sicher auch Informationsvideos und Broschüren zur Veranlagung des Geldes sinnvoll.

Die Interessensgemeinschaft Feministische Autorinnen setzt sich für Frauen in der Kunst- und Kulturszene ein, die unter patriarchalen Strukturen und prekären Arbeitsbedingungen leiden. Laut dem Rechnungshofbericht 2020 liegt der Gender Wage Gap in diesem Bereich bei 49,6%, was den Gesamtdurchschnitt von 36,4% übersteigt. Frauen arbeiten aufgrund fehlender Betreuungsmöglichkeiten und des Gender Pay Gaps oft in Teilzeit, wodurch sie zusätzlich zu ihrer unbezahlten Care-Arbeit in der Familie belastet sind. Die unvermeidlichen Strukturen in Kunst und Kultur erfordern flexible Betreuungsoptionen außerhalb der üblichen Arbeitszeiten. Frauen leisten außerdem auch vermehrt unbezahlte und unterbezahlte Arbeit in diesem Bereich. In den vorhandenen Machtstrukturen sind Führungspositionen in der Kunstszene männlich dominiert, die eingewachsenen patriarchalen Strukturen sehen keine Notwendigkeit und zeigen keine Bereitschaft zur Verbesserung für Frauen.

Wir als Interessensgemeinschaft Feministische Autorinnen müssen einmal mehr darauf hinweisen, dass das, was getan wird, einfach nicht ausreichend ist. Wir arbeiten aktiv daran, dass zumindest in der Literaturszene eine Förderung für Frauen stattfindet, dass Mädchen und Buben in der Schule auch Werke von Frauen lesen, die bisher aus dem Lehrplan verbannt wurden. Wir erhöhen die Sichtbarkeit von Frauen im Literaturbetrieb und unterstützen Autorinnen dabei, ihre Stimme in der Gesellschaft zu finden und sich Gehör zu verschaffen. Dafür sind wir dramatisch unterfinanziert, dafür bräuchten wir dringend umfangreiche Unterstützung von der Frauenministerin, auf die wir bis heute warten.

Aber wir können nicht an allen strukturellen Ecken und Enden mitkämpfen. Dafür gibt es die Frauenministerin, die auf politischer Ebene für die Gleichstellung von Frauen in unserer Gesellschaft zuständig ist. Eine geringfügige Budgeterhöhung für ein ohnehin geringfügiges Budget wird absolut keine Verbesserung für Frauen mit sich bringen. Das aktuelle Budget für Frauen beträgt noch immer nur 0,027% vom Gesamtbudget, erfolgreiche Erhöhung in Raabs Amtszeit hin oder her.

Im Antwortmail an uns findet sich die Behauptung, dass die “Gleichstellung in allen Lebensbereichen ein wichtiges Anliegen der Frauenministerin” sei. Das ist das absolute Minimum als Frauenministerin. Und das absolute Minimum ist einfach nicht genug.

Gerlinde Hacker

Präsidentin der ≠igfem

Online Workshop „Feministische Technikphilosophie“

ONLINE WORKSHOP:
„Feministische Technikphilosophie, KI und die feministische Evaluation von Technologien“

von Prof. Dr. Janina Loh, online

Termin: Freitag 3. November 9 bis 13 Uhr

Mehr: Digitale Transformation in der igfem

Anmeldungen unter: support@igfem.at, Anmeldegebühr € 10

Gewinnspiel

GEWINNSPIEL: Mit der ≠igfem ins Kino! Unter allen neuen Anmeldungen für unseren Newsletter verlosen wir 5 Karten für den Film!

Ingeborg Bachmann – Reise in die Wüste der Regisseurin Margarethe von Trotta für Mittwoch, 18. Oktober, 15:00 Uhr zu Kino&Kuchen im Filmcasino

Margarethe von Trotta erzählt mit viel Empathie die Geschichte ihrer Heldin Ingeborg Bachmann und deren Reise in die Wüste, auf der sie neue Kraft schöpft und sich an die Zeit mit Max Frisch erinnert. Teilnahmebedingungen: Für die Teilnahme muss eine Anmeldung für den ≠igfem Newsletter an support@igfem.at bis Montag Abend um 20 Uhr erfolgen. Am Dienstag werden die Gewinnerinnen ausgelost und benachrichtigt.