Gender Report des BMKÖS 2024

Frauen in Österreich erfahren sowohl individuell als auch strukturell und ökonomisch Benachteiligungen. Sie tragen die Hauptlast der Sorge- und Reproduktionsarbeit und haben trotz oft höherer Qualifikationen eingeschränkten Zugang zu Führungspositionen und fairer Bezahlung. Der Gender Pay Gap ist einer der höchsten in Europa, und Frauen sind auch 2024 in beruflichen und privaten Lebensbereichen nicht gleichgestellt.

Zentrale Erkenntnisse für den Kunst- und Kultursektor (2017-2021) zeigen, dass trotz einer Mehrheit an Frauen unter den Beschäftigten und im Publikum, Männer in Führungspositionen, Aufsichtsgremien und bei personengebundenen Förderungen dominieren. Die Einkommensdifferenz beträgt durchschnittlich 37 % zugunsten der Männer und fällt im Kulturbereich bei Vollzeitbeschäftigten noch stärker aus als in anderen Branchen. Das Bewusstsein für interne Gleichstellungsmaßnahmen ist in den meisten Institutionen schwach ausgeprägt, wobei eine hohe Heterogenität zwischen Institutionen und ein zunehmender Männeranteil in höher budgetierten Einrichtungen besteht.

Nach diesem katastrophalen Ergebnis fordert die ≠igfem daher ab sofort eine konsequente Förderung mit 100 % für Autorinnen und Künstlerinnen. Diese Maßnahmen sind dringend notwendig, um den strukturellen Ungleichheiten entgegenzuwirken und Frauen in der Kunst und Kultur den gleichen Zugang zu finanziellen Mitteln, Sichtbarkeit und Entscheidungspositionen zu sichern.

Gender Report im Bereich Kunst und Kultur 2017-2021
September 2024, im Auftrag des BMKÖS

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Näheres: Gender Report und Gender Paper der ≠igfem