Co-Writing: 28.11.2025

die sparschweine hungern uns aus
jetzt wird wieder eingespart
maastricht heult eine gerechte welt in den abgrund
rüstung wird ausgespart
wenn feminismus eingespart wird
grossgekotzte schrammen am strafrecht vorbei
kleine plätze werden nach vergewaltigern umbenannt
kinder sind rechtlos, wenn sie mädchen genannt werden
spenden kaufen
ungeniert

gerlinde hacker

Die Sparschweine hungern uns aus.
Mit ihren Spenden schenken sie sich und den Ärmsten
eine gemeinsame Bühne.
Die Sehnsucht, endlich selbst mittellos und gabenbedacht zu sein,
ist weihnachtlich religiös und puttenverprämt.
Sie befeuern unseren Hunger nach Frieden und Gerechtigkeit,
nach Gleichstellung und sozial verträglichem Ebenmaß.
Dann sagen sie uns augenzwinkernd den Kampf an und spiegeln uns vor,
wir könnten uns mit ihnen messen.

Lass die Finger von den feisten Sparschweinen!
Sie sind innen hohl wie ihre Herzen,
schwarz wie ihre Seelen. Leer
wie die politischen Phrasen, die davon künden,
dass nur erst das Budgetloch und dann natürlich die Migration, …
Schenk ihnen kein Ohr!
Keine Aufmerksamkeit, kein Vertrauen,
keine Perlen
vor die auf Hochglanz polierten
Sparschweine werfen!
Selber essen macht fett.
Und aufrichtiger Sex sorgt für das Ende jeglicher
herbeigebeteter Jungfräulichkeit auf der gestundeten Liegestatt.

Eva Surma