Aktivitäten 2025

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≠igfem-Autorinnen-Theater – „Nachsagungen“ von Marlene Streeruwitz, 16.03.2025

Am 16. März 2025 um 12:00 Uhr fand die steirische Premiere der szenischen Lesung des Textes „Nachsagungen“ statt.

Marlene Streeruwitz, eine der herausragendsten Stimmen der österreichischen Literatur, hat diesen eindringlichen Text verfasst. Die Premiere, die im Kosmostheater im Mai 2024 stattfand, wurde von Eva Surma mit der Bemerkung begleitet, dass dieses Stück in der Steiermark aufgeführt werden müsse. Dies ist besonders relevant, da die Steiermark im Jahr 2023 mehr als die Hälfte aller Femizide in Österreich verzeichnete – von 42 Morden an Frauen fanden 22 in dieser Region statt.

Diese erschreckenden Zahlen verdeutlichen die Herausforderungen, vor denen unsere Gesellschaft steht, insbesondere die Tötung von Frauen aufgrund ihres Geschlechts durch Partner oder Ex-Partner. Es mangelt an fundierten politischen Maßnahmen, um Femiziden entgegenzuwirken, was jede Frau in Österreich potenziell bedroht.

„Nachsagungen“ thematisiert eindrücklich die Gedanken und Reaktionen der Betroffenen und behandelt einen Femizid. Das Stück ist provokant und forderte von den IGfem-Autorinnen, die als Darstellerinnen agierten, bereits in der Vorbereitungsphase viel Sensibilität und Nervenstärke. Um das Publikum zu schützen, wurde eine Triggerwarnung ausgesprochen, da viele Frauen und Mädchen aufgrund persönlicher Erfahrungen und Traumatisierungen Schwierigkeiten haben, sich mit solchen Themen auseinanderzusetzen.

Unter der Regie von Ute Rauwald führten die sieben feministischen Autorinnen der ≠igfem – Gerlinde Hacker, Brigitte Guschlbauer, Judith Haunold, Waltraud Schopf-Suchy, Doro Pointner, Julia Wurzenberger und Eva Surma – die szenische Lesung erstmals im Privathaus von Eva Surma in der Leitingerstraße in Leibnitz auf.

In einer anschließenden Diskussion mit Marlene Streeruwitz wurde die Bedeutung des Austauschs und der Vernetzung unter Frauen deutlich. Es wurde betont, dass unsere alltäglichen Routinen oft zur Aufrechterhaltung patriarchaler Strukturen beitragen. Daher ist es umso wichtiger, Räume für feministischen Aktionismus zu schaffen und diese kontinuierlich zu erweitern. Feminismus als Vision für eine menschliche Zukunft kann nur durch echtes Zusammenkommen und gemeinsames Handeln lebendig werden.

≠igfem – Autorinnen-Text-Chor am 07.03.2025

Zum internationalen Frauentag brachte die ≠igfem feministische Texte und Perspektiven mit einer kraftvollen, kollektiven Performance in den öffentlichen Raum – laut, direkt und unmissverständlich.

Autorinnen setzen ihre Stimmen in Szene – offen, nahbar und pointiert. Eine Performance, die zum Mitdenken, Diskutieren und Weiterdenken anregte.

Kein symbolischer Akt, sondern Feminismus mit Konsequenz.

Der Autorinnen-Text-Chor performte an zwei Orten: Am Vorplatz der Arbeiterkammer Wien, Prinz-Eugen-Str., (Foto 1) und in der Wien-Bücherei Wieden, Paulanergasse (Foto 2).

Reihe oben: Gerlinde Hacker, Paula Römer, Julia Heiligenbrunner, Doro Pointner, Annika Schütte (Praktikantin) Reihe Mitte: Melissa Tara Nielsen, Brigitte Guschlbauer,  Judith Haunold, Emma Schurr (Praktikantin) Reihe unten: Waltraud Schopf-Suchy (Autorinnen-Textchor-Leiterin), Gaby del Fabro (Gast), Ingrid Draxl

 

Irmgard (Gast), Gerlinde Hacker, Brigitte Guschlbauer, Julia Heiligenbrunner, Katrina Mogler, Susanne Sommer, Judith Haunold, Ingrid Draxl, Waltraud Schopf-Suchy, Elke Simon (Bücherei Wieden-Leiterin) Paula Römer, Melissa Tara Nielsen, Andrea Kerstinger, Susanne Orosz (Gast)

Die Orte wurden bewusst gewählt, in enger Abstimmung mit der Bezirksvorsteherin von Wieden, Lea Halbwidl. Die politische Bedeutung der Arbeiterkammer im Kampf um die Rechte der Frauen hat lange Tradition (so feiert dieses Jahr die Frauenabteilung ihr 100jähriges Bestehen) und die Bibliothek versteht sich als Ort der Literatur und Begegnung mit Literatur.

Performt wurden Texte von den Autorinnen (Auflistung nach Programm): Gerlinde Hacker, Waltraud Schopf-Suchy, Simone de Beauvoir (Zitate aus „Das andere Geschlecht“), Judith Haunold, Ingrid Draxl, Julia Heiligenbrunner, Susanne Sommer, Brigitte Guschlbauer, Elfriede Jelinek, Andrea Kerstinger, Hilde Domin. Elfriede Jelinek stellte uns freundlicherweise die ausgewählten Texte für die Veröffentlichung zur Verfügung.

Projektleitung: Gerlinde Hacker, Präsidentin der ≠igfem
Textchor-Leiterin und Auswahl der Texte: Waltraud Schopf-Suchy

Danke an Frau Eva-Maria Burger (AK), an Frau Elke Simon (Wien-Bücherei Wieden) für die Kooperation und Unterstützung und an Frau Lea Halbwidl, Bezirksvorsteherin Wieden.

Der Autorinnen-Text-Chor wurde vom Bezirk Wieden gefördert.

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Schteafeia – Interview mit ≠igfem-Präsidentin Gerlinde Hacker

Radio Helsinki – Beitrag der ÖDA-Österreichische DialektautorInnen und -archive, Grauko – Grazer Autorinnen und Autoren Kollektiv und Margarita Kinstner

Ein Feature der Dialekt-Sonderreihe zum Frauen*März.

Margarita Kinstner interviewte die Gründerin der IG Feministische Autorinnen Gerlinde Hacker.
Mit feministischen Texten im Dialekt und in Umgangssprache von:
Judith Haunold, Katherina Braschel, Andrea Kerstinger, Elisabeth Hafner, Gerlinde Allmayer, Jasmin Gerstmayr, Anna Maria Lippitz, Angelika Polak Pollhammer, Christine Rainer, Claudia Rosenwirth-Fendre und Rezka Kanzian.
Die Aufnahmen wurden zum Teil den Störfeuer Veranstaltungen aufgenommen, zum Teil bei den zuletzt stattgefundenen Morgenschtean Präsentationen in Wien und in Klagenfurt.

Der Sound, der sich durch das Feature zieht, sind Hörproben aus dem Christine Nöstlinger Klangbuch mit dem Titel „Du Bleda Bua“ von Rosies Little Kindergarten featuring Sarah Jung.

Die Erstausstrahlung war am Dienstag, 11. März 2025, von 18.00 bis 19.00 Uhr.

Hier ist die Sendung auf oeda.at/radio oder auf CBA https://cba.media/nachzuhören.