Cécile Wajsbrot „Nevermore“
Time Passes, To the Lighthouse, in diesem Buch ist ebenso viel von Licht die Rede wie von Zeit. Und was für ein schönes Wort, lighthouse, das französische Wort phare ist auch schön, aber man hört das Licht nicht darin, wenngleich man sich den Lichtstrahl vorstellt. Das deutsche Wort »Leuchtturm«, der leuchtende Turm, ist dem englischen Wort näher, auch wenn das »Leucht« gedämpft scheint im Vergleich zu »Licht« oder zu dem strahlenden Klang des englischen Wortes light, und ein Bild heraufbeschwört, das weniger sharp ist und clear.
Am 5. Oktober traf sich unser feministischer online-Lesekreis, um gemeinsam über Cécile Wajsbrots Roman »Nevermore« zu diskutieren. Neben der translationalen Poetik, die im Zwischenraum der Sprachen, der sich in der Übersetzung von oder besser (in der sprachlich-tastenden Annährung an) Virginia Woolfs »To the Lighthouse« öffnet, wurde erörtert, inwiefern die die eigene Sprache in der Übersetzung zu einem Fremdort wird, an dem ein Gefühl des zu Hause seins nicht mehr möglich ist. Hierin sehen wir auch die feministische Dimension des Textes: die Übersetzung ermöglicht ein Lösen von patriarchalen Sprach- und den ihnen inhärenten Gewaltstrukturen. Fazit: Eine Lektüre, deren einzigartige Sprachmelodie noch lange nachwirkt!